Ehre Gott. – Sei dankbar für deine sportlichen Talente und nutze sie.

Das erste Gebot stellt den Ausgangspunkt einer theologischen Betrachtung des Sports dar. Im christlichen Verständnis ist der Mensch Geschöpf Gottes, und alles, was er ist und hat, ist letztlich ein Geschenk des Schöpfers. So gehören auch unsere sportlichen Fähigkeiten und Talente zu diesen Gaben. Sie sind nicht nur Ausdruck menschlicher Kraft und Geschicklichkeit, sondern auch Zeichen göttlicher Großzügigkeit. Die Aufforderung, Gott für diese Gaben zu ehren, hat tiefe spirituelle Wurzeln und fordert uns zu einer Haltung der Dankbarkeit und Verantwortlichkeit auf.

Die Gabe der Talente

Im biblischen Gleichnis von den Talenten (Mt 25,14–30) wird erzählt, wie ein Herr seinen Dienern verschiedene Talente anvertraut, die sie vermehren sollen. Dieses Gleichnis ist ein eindrückliches Bild für den Auftrag des Menschen, die ihm gegebenen Fähigkeiten nicht zu vergraben, sondern sie zum Blühen zu bringen. Sportliche Talente sind nicht anders zu verstehen: Sie sollen nicht im Stillen verkümmern, sondern mit Dankbarkeit angenommen, gepflegt und in der Gemeinschaft zur Entfaltung gebracht werden. So wird der Sport zu einer Möglichkeit, Gott zu loben – nicht nur durch Worte, sondern durch Handlungen.

Die spirituelle Dimension des Sports

Sport ist mehr als körperliche Bewegung oder Wettkampf. Er hat eine spirituelle Dimension, die oft übersehen wird. In jeder sportlichen Aktivität liegt die Möglichkeit, die Größe Gottes zu erkennen – in der Schönheit der Bewegung, der Anstrengung des Trainings, der Harmonie der Teamarbeit und der Freude über erreichte Ziele. Diese Sichtweise auf den Sport lädt uns ein, unsere Körper als „Tempel des Heiligen Geistes“ (1 Kor 6,19) zu verstehen und uns um sie zu kümmern, nicht aus Eitelkeit, sondern aus Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens.

Dankbarkeit und Verantwortung

Die Dankbarkeit für sportliche Talente bringt eine Verantwortung mit sich. Es genügt nicht, die Gabe des Sports nur für sich selbst zu nutzen. Vielmehr geht es darum, die eigenen Fähigkeiten auch zum Wohl anderer einzusetzen. Christliche Sportler*innen leben in der Erkenntnis, dass sie Teil eines größeren Ganzen sind. Die Freude, die sie am Sport haben, soll nicht nur ihnen selbst zugutekommen, sondern auch die Gemeinschaft stärken und inspirieren.

Handlungsoptionen

• Dankbarkeit im Training: Beginne und beende jedes Training mit einem Moment des Innehaltens, in dem du Gott für deine Fähigkeiten dankst. Dies könnte ein stilles Gebet sein oder ein bewusster Gedanke der Wertschätzung für deinen Körper und deine Leistungsfähigkeit.
• Gaben teilen: Nutze deine Talente, um andere zu fördern. Engagiere dich als Trainer*in oder Mentor*in für jüngere Sportler*innen, die von deinem Wissen und deiner Erfahrung profitieren können.
• Sportliche Erfolge feiern: Sieh deine sportlichen Erfolge als einen Ausdruck der Gnade Gottes. Anstatt dich nur auf den persönlichen Triumph zu konzentrieren, nutze Erfolge, um Gott die Ehre zu geben, sei es durch Gebet, einen Dankgottesdienst oder durch den bewussten Einsatz deines Einflusses für gute Zwecke.
• Verantwortung übernehmen: Als Sportler*in bist du Vorbild. Zeige durch dein Verhalten im Wettkampf und Training, dass du deine Talente im Geist der Fairness, des Respekts und der Gemeinschaft einsetzt.